muss i denn,

Das Umzugsunternehmen, das uns nächste Woche Mittwoch unter die Arme greift, macht echt einen anständigen Eindruck. Ich hab darauf bestanden, dass sie diesmal vorbeikommen und sich ein Bild von unseren Sachen und der tückischen Wendeltreppe machen. Ausserdem wollte ich sie unter besonderer Obacht betrachten und von meiner mittlerweile schmerzhaft angehäuften Menschen-Kenntnis gebrauch machen. Unser letzter Umzug war der Horror und daraus hab ich gelernt. Immer schön vorher einander gegenüber stehen und beim Händeschütteln merken, ob’s passt.

Puh!

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll? Hinten!

Danke Renate für die Gläser am vereinbartren geheimen Ort unten im Hof. Ich hab sie gefunden und konnte eben noch schnell drei Liter Quitten-Gelee eingekocht. Den Saft hatte ich bereits in Flaschen verstaut. Dachte, ich sei schlau und könnte so den Umzug überbrücken, aber nix da. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe, aber manche Flaschen explodieren. Dann knallt mal eben eine Flasche in viele Einzelteile und der Saft spritzt in alle Himmelsrichtungen. Oder als ich eben nach Hause kam lag ein Schraub-Deckel im Raum. Kleine Geschosse haben wir hier in der Fettstraße stehen, da muss ich was machen! Der gute Quittensaft! Ich kann ihn doch nicht nur so sinnlos rum-knallen-und-spritzen-lassen wie bei der Formel eins.

Danke für’s wecken!

Auch wenn ihr mir’s nicht glaubt, ich war zwei Tage als Schleife an einem Geburtstags-Geschenk in Stellshagen. Vielleicht war ich auch das i-Tüpfelchen oder das Sahne-Häupchen. Egal, ich hab auf alle Fälle nicht lange gefackelt und “Ja, ich will!” zu Stephan gesagt. “… ich will deiner Frau eine gute Geburtstags-Begleiterin sein!”

Hätt’ ich dich heut erwartet

Es ist köstlich, wie leidenschaftlich Rado mit seinem Können Brot zu kreieren umgeht. Morgens um fünf wird der Ofen vorgeheizt, der Laib-Teig schläft noch im Kühlschrank. Wie ich räkelt er sich und will es nicht wahr haben, dass der Tag wohl schon zu beginnen scheint.

Straßenlaternen vergessen lernen

Geputzt haben wir heute auf Martinshof. Die erste Fuhre war voll mit Sachen, die als erstes raus aus der Stadt mit aufs Land dürfen. Spaten, Forke, Sonnenliegen. Im Dachgeschoss begonnen, haben wir uns fleißig Fenster-putzend, Spinnweben-wegsaugend und Dielen-wienernd in unserer neuen hutzeligen Bleibe nach unten gearbeitet. Das hat mich mit dem Ort verbundener gemacht. Irre, aber das putzende Raum für Raum abtasten macht, dass ich den Ort viel schneller mit mir bekannt machen kann.

Martinshof

Am Mittwoch schon dürfen wir ins Hexenhäuschen! Dann werden wir es von oben bis unten reinigen, schön mit Salbei ausräuchern und es dabei kennenlernen. Vielleicht hat Martin bis dahin auch schon Holz besorgt, damit wir den Küchenfußboden verschönern können. Das Laminat, was jetzt drinn ist, hat was von einem störenden Pickel und es vorm Einzug zu renovieren, wäre ja weise.

Jugend Wahn

Gestern war ein famoser Abend. Meine Freundin Kerstin hat wieder zum Leseabend eingeladen. Das Thema, Jugend Wahn. Ehrlich gesagt, konnte ich mir darunter nicht so recht was buchtechnisches vorstellen. Mir schwirrten bei den beiden Worten nur Bilder im Kopf rum. Da streifen mich aufgedunsene Lippen, jugendliche Sportwagen mit tiefsitzenden alte Männer und ältere Damen in kurvigen, kurzen Kostümen. Die Bilder in meinem Kopf sind ausgesprochen plakativ und bedürfen keine Texte.

Und, obwohl ich erst gar nicht zum Leselampen-Abend gehen wollte, weil ich vom doofen warten gerade zu viel hatte und der ganze Tag so verlaufen war, als wenn es mich darin nicht gegeben hätte, hab ich mir einen Ruck gegeben. Ich wollte aus diesem verflixten Tag noch einen feinen machen.

Hereinspaziert!

Potz Blitz. Wir haben uns entschieden! Wir ziehen nach Plönort und lassen die Zukunft werden. Wir sind zuversichtlich und wollen es dort versuchen. Jou, wir gehen einen Schritt auf unserem Weg weiter. Mir fallen noch immer Steine vom Herzen. Brocken, und wenn ich denke das wars, dann kullert noch mal einer runter und mein Herz wird immer leichter. Ich freue mich und gleichzeitig hab ich Schiss in der Büx. Aber das ist glaube ich auch wieder normal.

Mittag ist fertig

Das grandhotel cosmopolis war mal ein Pflegeheim und wird jetzt zum Hotel, zur Flüchtlingsunterkunft, zu Ateliers. Eine Großküche wird zur Bürgergaststätte, eine Lobby zum Cafe, ein Dach zum Gemüsegarten.

Freiheits-Schmerzen

Jean Paul hat anscheinend mal einen Spruch gebracht, den sich seine Mitmenschen damals 17-hundert-irgendwann gemerkt haben müssen.Ute hat ihn im Abendblatt vom letzten Freitag gefunden.