Du fragst Dich, wieso ich mich in ›manchmaloft‹ so nackig mache und es aller Welt mitteilen muss? Nun, ich denke, uns alle prägt das, was wir mit Kinder-Ohren-Augen-Leib-und-Herzen erhörten, erfühlten und erlitten. Wir sind alle zu dem geworden, was wir jetzt sind. Das gehört, denke ich, zum Spiel. Ich glaube nur, dass das Erwachen und Sich-finden auch dazugehört. Es kommt uns oft abhanden, weil wir gesagt bekommen, dass man das, was man hat, lieber wertschätzen sollte, statt nach den Sternen zu greifen. Aber das Sich-finden ist ja gar kein Nach-den-Sternen-greifen. Ich meine, dass es genauso dazugehört wie das Sich-damit-abfinden, dass es so war und dass wir nicht rückgängig machen können, was war.
Dabei können wir jedoch immer den Blick auf etwas ändern. Wir können jederzeit etwas verändern. Wir müssen es einfach nur machen. Egal, was andere sagen. Und das ist das Schwierigste.
Wäre ich eine Malerin, dann würde ich ein Bild nach dem anderen malen und meine Bambi-Zeit so verarbeiten. Ich würde Ausstellungen veranstalten, um meine Gefühle zu würdigen und ihnen den Raum schenken, den sie nie bekommen haben.
Ja, irgendwie mache ich mir Luft mit ›manchmaloft‹. Ich möchte endlich tief durchatmen können …
und ich sein … ich habe mich friedlich geschrieben und meine Erfahrung möchte ich teilen. Mut machen, das man das kann. Und gesehen und gehört werden möchte ich auch. Ich sehne mich nach Resonanz. Würde ich in London leben, stände ich ständig in der Speaker’s Corner. Das ist es, was ich am Internet liebe. Es ist eine virtuelle Redner-Ecke. Man wird gehört. Wie im Hyde Park in London. Wenn jemand bei Dir vorbeikommt, hört er Dich, ob er es will oder nicht. Er muss nicht stehenbleiben, nein, er ist frei und kann weitersurfen. Aber wenn ich ihn berühre mit dem was ich poste, aus welchem Grund auch immer, dann bleibt er für den Moment bei Mir und hört Mir zu.
Ich bin so dankbar über die Resonanz auf meinen Blog.
Außerdem hätte es mir damals als Agapi-Bambi geholfen, wenn ich gewusst hätte, dass ich nicht die Einzige bin, die sich so doll im Familien-Netz verheddert hat. Ich hätte auch gar keine konkreten Lösungen gebraucht. Mir hätte schon das Wissen darum, dass ich nicht allein bin genügt.