Gestern war ich den ganzen Tag im Garten, nach dem ich mit einem durchdringenden Bibber-Blues aufgewacht bin. Das es mir schon mal geglückt ist ein Unternehmen zu gründen und es auch erfolgreich übers 10-jährige-Jubiläum gebracht zu haben, erreicht mich in solchen Momenten nicht mehr. Dann ist alles, was ich bisher erreicht habe futsch. Die die erfolg hatte oder geliebt wird, weil sie so ist wie sie ist, dass bin dann nicht ich, das war oder ist dann eine Andere. Eine, zu der ich schon immer hochgeschaut habe, eine, die nur kurz bei mir vorbeigeschaut hat.
Diesen Bibber-Blues kenne ich in und auswendig und zum Glück kenne ich mich mittlerweile auch wie meine Handtasche. So muss ich schnellstens, wenn ich dieses Gefühl in meinem Inneren die Seelen-Wände hochkriechen höre, hinaus oder schreiben.
Diesmal, es war noch sehr früh, hab ich mir alles von der Seele runter geschrieben, ohne zu denken, alles runter schreiben, schön mit vielen Fehlern, auch böses, fieses, trauriges, kindliches, irrationales, verlogenes und verlorenes.
Die Schattenseiten in mir zu fassen zu bekommen ist gar nicht so einfach. Dabei ist es mir so wichtig. Sie ist es, wieso bei mir der Blues immer wieder hochkommt. Ich möchte mich ihnen stellen. „Kommt schon, ihr fiesen Möpse. Ich will euch sehen!“ Ich glaube im übrigen, dass wir sie alle in uns tragen und das das auch zum gewissen Grad lebensnotwendig war. Sie haben uns auf unserem Weg begleitet, beschützt, sie waren unser großer Bruder. Ich weiß, es ist nicht neu, dass ich mit meinen fiesen Möpsen kämpfe. Interessant finde ich diesmal nur die Nettonachricht meines Seele-schreibt-sichs-vom-Herzen. Die Dorf-Unternehmens-Gründung fällt mir schwerer als die eigene in 2000.
Liegt es daran, das ich 27 war und heute 42. Jetzt mach ich mir viel mehr den Kopf. Bin ich gar zu einer Bedenken-Trägerin geworden?
Damals hab ich gegründet, als wenn ich Monopoly spielen würde. Ich hab reihenweise Straßen gekauft, fühlte mich sexy und mein Körper hat Adrenalin produzier, dass ich dachte ein Zweit-Unternehmen gründen zu können, dass mit meinem Ich-bin-so-stark-Stoff-Überschuss handelt.
Vielleicht liegt es daran, dass ich es diesmal nicht alleine mache und es eine immense Zukunft haben könnte, wenn es denn dann auch wollte. Ich gründe nicht mein Unternehmen sondern Rado und ich gründen das GUTDING. Und das Ding könnte später eine Gemeinschafts-Unternehmung werden. Ja, es könnte sich zu einem von mehreren Sozialbetrieben entwickeln, in dem jeder mithelfen, sprich mitarbeiten kann.
Ich setze schon jetzt alles auf eine ferne Zukunfts-Karte. Was, wenn niemand in das Unternehmen einsteigen will? Was, wenn ich das alles umsonst so fett aufbaue? Denke ich zu groß? Sollte ich kleiner denken? Sollte ich nur an mich denken? Den gesunden Egoismus lernen und nicht nach den Sternen greifen? Platzt irgendwann meine rosarote Weit-Sicht? Und, bin ich dann mega enttäuscht?
Das ist der Bibber-Blues. Da hilft nur aufstehen, Kafee-trinken und raus. In Erde wühlen, meditatives Umgraben, Unkraut zupfen oder Wandern. Ich hab mich fürs Umgraben entschieden. Selbst das Frühstück hab ich vergessen und als mir ganz blümerant wurde, hab ich erst realisiert wie hungrig ich war.
Nun geht es mir wieder gut, ich hab mich wieder in meine Mitte zurück-gegraben.
Unseren Plan, dass GUTDING zu einem Sozial-Betrieb im Dorf werden kann, lasse ich einfach im Könnte-sein-Fall stehen und gehe Schritt für Schritt meinen Weg, den ich gut für mich finde, ob es mir gelingt ein Dorf drum herum zu gründen oder nicht. Das stelle ich jetzt mal ganz in weite Ferne. Das stört mich nur beim Einen-Fuß-vor-den-anderen-setzen.
Hugh, ich habe gesprochen!
P.S. Ach und wer etwas zu Ostern Unter-der-Hand bestellen möchte, ich komme spätestens am Karfreitag in die Schanze mit den ersten Bestellungen im Gepäck. Petra, ich danke Dir vom Herzen für die reichhaltige Order. Das geht runter wie Öl und gibt mir ohne Ende Rückenwind.
Also, wer möchte einen SCHWARZEN HAMSTER oder noch etwas NETT zu Ostern haben?
Die Preise gibt es auch nur Unter-der-Hand, versteht sich.