Der Mann auf der Bank.

In den letzten Tagen habe ich mich mit meinem lieben Freund Hans unterhalten. Ich habe ihm von unserem Wunsch, ein Dorf zu gründen erzählt, in dem jeder seine Leidenschaften und Kompetenzen entdecken und ausleben kann. Wie Hans eben ist, hat er gleich nachgefasst, um mich und meine Idee auf Standfestigkeit zu prüfen. “Super, dann komme ich mit in das Dorf und sitze den ganzen Tag auf der Bank und lasse mich von der Sonne streicheln – das kann ich gut!”
“Wenn das deine Leidenschaft ist, dann ist es das was du gut machst!”

“Das werden die anderen nicht aushalten!”

“Der Mann auf der Bank – ein tolles Übungsfeld, an dem wir uns schuppern und meines Erachtens nur wachsen können. Wenn es mir gelingt dich in deiner Leidenschaft zu akzeptieren und zu respektieren – ich könnte das zum Beispiel gar nicht aushalten den ganzen Tag auf einer Bank zu sitzen – dann habe ich vieles in mir geklärt und brauch dich nicht mehr als Projektionfläche. Das wäre toll!”

Lustiger Weise hat mich Rado gerade auf ein Buch aufmerksam gemacht, wo die Rede von Hans ist.
“Gemeinsam! Eine reale Utopie. Wenningen 2025. von 
Steffen Andreae u. 
Matthias Grundmann”

… “In vielen Kommuneprojekten gibt es Menschen, die traditionell Geld verdienen und andere, die kein „reales“ Einkommen haben und keine feste Anstellung, sondern sich stattdessen der Kunst widmen oder das Brot für die Kommune backen, das Kräuterbeet betreuen, die Gemeinschaftsräume renovieren oder Kunststücke, wie Jonglage, vorführen. Daß jemand „gar nichts“ tut, kommt sehr selten vor; aber dann ist dieser Mensch vielleicht sozial besonders sensibel und für die anderen wichtig, wenn sie sich mitteilen wollen oder Rat suchen, zum Beispiel bei Konflikten. Die Erkenntnis, daß niemand unnütz ist, kann vielleicht erst dann entstehen, wenn der Mensch nicht länger als ökonomischer Faktor und bloßer Erfolgsproduzent betrachtet wird, sondern als Teil einer lebendigen Gemeinschaft.” … www.reale-utopie.de

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