Nun ist es schwarz auf weiß geschrieben, unser Loft in der Fettstraße ist hinfort. Mir ist ganz fluffig im Bauch. Aber der neue Mieter ist ein feiner. Irgendwie war es mir doch wichtig, dass ein guter Mensch diese wunderschönen hellen Räume übernimmt. Einer, der es wertschätzt, so über den Dächern von Hamburg zu leben und die fünf Stockwerke nicht scheut. Einer, der sensibel ist und mit dem großen offenen Raum umzugehen weiß. Ich glaube er kann es.
“Viel Freude, mein Lieber!”
Schön, dass wir Menschen seufzen können, so kann auch mal mein Herz atmen.
Rado hat mit ihm und dem Verwalter am Freitag die Übergabe zelebriert und ist mit dem feinen Kerl im Anschluss noch einen Kaffee trinken gegangen. Beim Bio-Supermarkt um die Ecke. Damit er gleich weiß, wo er gut einkaufen kann.
Mir fallen Findlinge vom Herzen.
Für diese Geschwindheit ist es doch alles unglaublich geschmeidig gelaufen.
Ich bin so erleichtert.
Puh, ich danke Dir, liebes Universum und ich danke Dir, liebe Benita.
Mein Herz atmet.
Da fällt mir ein Satz ein, den meine Mutter mir im jugendlichen Alter häufig geflüstert hat, wenn ich mal wieder bedröppelt beklagte, dass mich noch immer kein Junge geküsst hat.
“Alles fügt sich und erfüllt sich, musst es nur erwarten können.”
Hab grade mal gegoogelt und den Rest gefunden.
“… und dem Werden deines Glückes Jahr und Felder reichlich gönnen.
Bis du eines Tages jenen reifen Duft der Körner spürest
und dich aufmachst und die Ernte in die tiefen Speicher führest.”
Holla!
Das ist von Christian Morgenstern.
Ich kann wohl langsam den reifen Duft des Korns spüren.
Mein Herz atmet schon wieder.
Ich lass es mal atmen.
Gute Nacht ihr Lieben,
erleichterte Träume,
Agapi