
Agapi hat Andreas Sohn mit 15 gebabysittet, da war ›Peter‹ ein Baby. Über 35 Jahren hatten sie keinen Kontakt, dann hat sich Andrea gemeldet. Sie erzählt, wie sie als Außenstehende auf Agapis Familie blickte; von der Gründung eines Waldorfkindergartens, an dem auch Agapis Mutter aktiv beteiligt war; vom Suizid ihres Bruders und dessen tiefgreifenden Auswirkungen auf ihre Familie; von der Trennung ihres Mannes; von der Regelung des Sorgerechts und dass sie den Kindern die Freiheit ließen, zu entscheiden, bei wem sie leben möchten.
Andrea spricht offen über ihre schwierige Beziehung zu ihrer Mutter und Agapi zeigt sich verletzlich – sie war mit 16 völlig überfordert die Rolle als Peters Patentante zu übernehmen.
Gemeinsam erforschen die beiden Frauen die Familiengeschichte von Andrea und erkennen die Schwierigkeiten, mit denen Frauen in früheren Generationen konfrontiert waren. Andreas Uroma bekam um 1900 ein Kind ohne Mann – ihre Oma wurde also Bastard genannt – alleinerziehend brachte sie sich und ihr uneheliches Kind mit einem Kartoffelhandel in Berlin durchs Leben. Andreas Oma ließ sich scheiden, was in damaliger Zeit auch nicht ohne war – sie fand einen Mann der bereit war Andreas Mutter zu adoptieren, doch ließ er sie’s ein Leben lang spüren. Erst an seinem Sterbebett änderte er seine Meinung, weil sie ihn pflegte.
Ein wichtiger Teil des Gesprächs widmet sich der Zeit, in der Andrea ihre pflegebedürftige Mutter zu sich holt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten entwickelten sie in diesen sieben Jahren eine unerwartete Nähe die Andreas Leben komplett verändert.
Liebe Agapi,
danke, dass du diesen Podcast mit mir gemacht hast. Eine Bereicherung für mich.
Liebe Grüße Andrea
liebe andrea,
ich freu mich sehr, dass du das mit mir eine folge podcast aufnehmen als bereicherung empfindest. in die dunkelsten innersten ecken zu tauchen ist bei weiten nicht so einfach wie sich über ein kuchenrezept auszutauschen, was einem immer gelingt. bei mir wirbelt das über herausforderungen sprechen auch immer wieder dinge auf, die ich schon super gut im nirgendwo verstaut hatte. das du dich drauf eingelassen hast, mit umgegangen bist und es noch immer als bereicherung empfindest, berührt mich sehr. ich dachte ich sei allein auf weiter flur und merke, wie es sich gut anfühlt, gleich viel wärmer. mit menschen zusammen an die untiefen zu tauchen tut nicht so weh.
ich danke dir, andrea fürs mittauchen.
agapi