
Nach 17 Jahren Abstand zur Mutter, trifft Agapi ihre Mutter wieder. Zum Spazierengehen in einem Hamburger Park, denn direkt angrenzend lebt ihre Mutter mittlerweile in einem Stift. Agapi beschreibt, wie die entstandene Distanz es ihr ermöglicht, die Mutter neutraler zu betrachten, fast so, als ob die gemeinsame Vergangenheit in all den Jahren verkompostiert wurde. Agapi reflektiert über die Entfremdung und die Auswirkungen einer langen Trennung und bemerkt, dass die Frau, die ihr Leid zufügte, nicht mehr dieselbe Person ist.
Doch kann es Versöhnung geben ohne Aussprache? Kann das „Hier und Jetzt“, welches sich die Mutter erbittet, die Narben der Vergangenheit heilen und muss Agapi sich mit ihrem Wunsch nach Aussprache fortan Zuhause lassen? Agapi hadert, wie es weitergehen soll. Regelmäßige Treffen ohne Tiefgang erscheinen ihr sinnlos und sie verspürt eine Scham, zu bohren und die Vergangenheit aufzuwühlen.
In ihrem Selbstgespräch geht es um die Suche nach Frieden – sowohl mit der Mutter als auch mit sich selbst. Agapi reflektiert die egoistischen und altruistischen Motive hinter ihrem Wunsch nach Versöhnung und die Sehnsucht, am Sterbebett ihrer Mutter anwesend zu sein und spricht wie immer ehrlich über ihre Angst vor dem Unbekannten und ihren Wunsch, sich dem zu öffnen, auch wenn sie die Konsequenzen nicht kennt. Sie möchte nicht länger alles berechnen, sondern sich von ihrer Neugier und ihrem Herzen leiten lassen.