Mittag ist fertig
Das grandhotel cosmopolis war mal ein Pflegeheim und wird jetzt zum Hotel, zur Flüchtlingsunterkunft, zu Ateliers. Eine Großküche wird zur Bürgergaststätte, eine Lobby zum Cafe, ein Dach zum Gemüsegarten.
Das grandhotel cosmopolis war mal ein Pflegeheim und wird jetzt zum Hotel, zur Flüchtlingsunterkunft, zu Ateliers. Eine Großküche wird zur Bürgergaststätte, eine Lobby zum Cafe, ein Dach zum Gemüsegarten.
Ich kann ja noch nicht so viel verraten. Das ist echt das doofe am bloggen im weltweiten web. Aber ich bin ja pfantasievoll. Die Bilder die ich von diesem Kunstwerk auf der Biennale gemacht hab sich doch gut. Sie lassen jedem seine eigene Vorstellung von dem Ort wo wir noch einmal hin sind. Die selbst gebastelten Häuser muteten etwas der alten tschechischen Filme an. Die Geschichte dazu ist unglaublich, ich möchte sie kurz anreißen.
Jean Paul hat anscheinend mal einen Spruch gebracht, den sich seine Mitmenschen damals 17-hundert-irgendwann gemerkt haben müssen.Ute hat ihn im Abendblatt vom letzten Freitag gefunden.
Bärbel hatte mir neulich mal ihr schönes Land um Flensburg herum gezeigt. Sie tut viel, damit wir nicht wegziehen oder gar auswandern. Danke Bärbel für deine Ideen und Wachsamkeit immer wieder von irgendwas zu hören. Mich hast du mit Neukirchen an der Flensburger Förde schon gekriegt. Nun wollte ich mir die ganze Gegend mal zu Herzen nehmen und bin mit Rado in ganz Angeln herumgefahren. Richtig angetan haben es mir nun die Hüttener Berge.
Wir sind wieder zurück. Der Vertiefungstag und die Woche als Gast-Arbeiterin in Blumenthal waren aufregend, bewegend und lehrreich. Es war hammer intensiv und zwischenzeitlich war mir, als würde ich an einer Überdosis Emotionen sterben. Nun schlägt mein Herz verrückt, springt im Kreis, sagt morgens dies und gleich darauf das Gegenteil. Ich glaub, es weiß gerad nicht was es will.
Sollten wir nach Schloss-Blumenthal ziehen, werde ich mir als erstes ein Dirndel besorgen. Das steht mir bestimmt gut. Ich liebe ja tiefe Ausschnitte und im Blumenthaler Biergarten würde ich mit den Bier-Humpen vor der Brust mit Sicherheit einen guten Eindruck machen.
Im Juni habe ich begonnen Kontakt zu “Bürgermeistern” aufgenommen. Wieso nicht anbieten, was ihnen und mir hilft? Unser Dorf-Konzept wäre genau was für die Verantwortlichen in ländlichen Gegenden. Also habe ich, als mein Mutpegel ganz oben war, rumtelefoniert. Und siehe da, Interesse war da. Die hohe Fluktuation und der demografische Wandel macht fast allen außerhalb der großen Städte zu schaffen. Also habe ich, bevor ich nach Frankreich fuhr, um dort für mein neues Unternehmen auf Flohmärkten altes zu erweben, unser Konzept “Handeln ist Gold – Neustart Dorf” verschickt.
Nun befinde ich mich schon ein Jahr und ein bischen im Wandel. Keine Frage, das braucht Willenskraft. Und keine Frage auch mir kommt sie manchmal abhanden. Ich bin ein ganz normaler Mensch, das ist schön zu wissen. An Tagen, wo sie spurlos verschwunden scheint, ist es, als würde es überhaupt keinen Sinn machen, das ich mit meinem Willen etwas bewegen müsste. Dann fühlt sich’s an, als würde so gar niemand auf mich warten.
Ich habe mich getraut Menschen die ich gar nicht kenne anzurufen und sie zu fragen, ob sie mich mal kennenlernen und anhören wollen. Am Telefon habe ich zu Beginn noch etwas gestammelt bis meine Sprache sich mit meinen Gedanken wieder verbunden hat. “Ihr müsstet nur einmal Kaffee-Trinken riskieren.” hörte ich mich sagen. Die Reaktion war überraschend. Sie haben ja zum beschnuppern gesagt. Gestern waren wir also bei Gunda und Fred. Danke Sibylle für die Idee. Ohne Erwartungen sind Rado und ich Richtung Möln aufgebrochen.
Seit 2001 gibt es an der Uni Münster Vorlesungen und Forschungsprojekte zum Thema soziale und intentionale (ziel-/zweckbestimmte) Gemeinschaften. Es gibt auf deren Webseite zum Beispiel eine Internetbefragung zum Thema Gemeinschaft, ein Radiointerview zum Thema Ökodörfer und weitere interessante Links und Publikationen. Danke für die Info, Rado!